Farbfehlsichtigkeiten

Farbfehlsichtigkeiten

Farbfehlsichtigkeiten

Willkommen

Hier beginnt unsere Reise. Lernen Sie gemeinsam mit uns über viele Themen der Optik. Angefangen mit dem Thema Farbfehlsichtigkeiten.

Lasst uns zuerst gemeinsam schauen wie es zustande kommt das Menschen Farbe überhaupt wahrnehmen können.

Für das müssen wir uns einen Teil des Auges etwas genauer anschauen. Das Auge besteht zwar aus mehreren Teilen, aber fangen wir an, indem wir uns im Bild die Nummer 7. genauer ansehen; die Netzhaut- die Retina auf Latein,und wie sie Aufgebaut ist.

Sollte dich der Aufbau des Auges interessieren, gehen wir am Ende nochmal genauer darauf ein.

Die Netzhaut

Die Netzhaut ist das durchsichtige, lichtempfindliche Gewebe im hinteren Augenteil.

Die äußerste Schicht der Netzhaut grenzt an der Aderhaut und die innerste Schicht grenzt am Glaskörper an.

Aufgebaut ist die Netzhaut aus mehreren Schichten:

1. Ganglienzellschicht- Stratum ganglionare fasciculi optici

2. Innere plexiforme Schicht- Stratum plexiforme internum

3. Innere Körnerschicht- Stratum nucleare internum

4. Äußere plexiforme Schicht- Stratum plexiforme externum 5. Nervenfaserschicht- Stratum neurofibraum

6. Äußere Körnerschicht- Stratum nucleare externum

7. Photorezeptorsegmente- Stratum neuroepitheliale retinae

8. Pigmentepithel- Stratum pigmentosum retinae

Zusätzlich befinden sich auf der Netzhaut ca. 126 Millionen Photorezeptoren, davon 120 Millionen Stäbchen und 6 Millionen Zapfen.

Lasst uns gemeinsam schauen für was die Stäbchen und Zapfen verantwortlich sind!

Stäbchen

Stäbchen unterscheiden nur das Hell und Dunkel sehen, sie nehmen also Schwarz,Weiß und Grautöne wahr, aber keine Farben.

Die höchste Dichte an Stäbchen besteht in einem kreisförmigen Bereich um den gelben Fleck (Fovea centralis auf Latein), das ist der Bereich des schärfsten Sehens. In dem selbst aber keine Stäbchen vorhanden sind.

In der Nacht wechselt das Auge vom Zapfensehen auf das Stäbchensehen.

Zapfen

Die Zapfen sind für unser Farbsehen verantwortlich. Sie sind wenig lichtempfindlich aber deshalb benötigt man ausreichend Licht damit die Zapfen aktiv werden können.
Wir unterscheiden 3 verschiedene Arten von Zapfen:

S-Zapfen-(für kurzwelliges Licht)

Das sind unsere Blaurezeptoren

Die M-Zapfen-(für mittwelliges Licht)

Das sind die Grünrezeptoren

Die L-Zapfen-(für langwelliges Licht)

Das sind die Rotrezeptoren

Was genau sind Farben?

Farben sind Sinneseindrücke, die durch das Auge vermittelt und durch das Gehirn aufbereitet werden. Sie beschreiben das Aussehen eines Objektes anhand von dem Farbton, der Helligkeit und der Sättigung.
Wir nehmen Farben war die eine Wellenlänge zwischen 380nm und 780nm aufweisen. Diese Wellenlängen werden durch verschiedene Elektrosprünge verursacht.

Farben in der Physik

Man unterscheidet unter anderem zwischen Spektralfarben, Mischfarben und Komplementärfarben.

Was sind Spektralfarben? Spektralfarben haben eine bestimmte Wellenlänge wie z.B. Rot, die eine Wellenlänge von 780nm hat. Normalerweise kommen sie so nicht in der Natur vor aber sind durch die Zerlegung des Lichts herstellbar.

Was sind Mischfarben? Mischfarben werden aus mindestens zwei Farben "hergestellt", meistens aber aus mehreren Farben. Dies sind die Farben die in der Natur vorkommen. Sozusagen sind alle Farben die Sie sehen Mischfarben.

Was sind Komplementärfarben? Komplementär bedeutet eigentlich so etwas wie Ergänzung- Das sind die Farben die weiß ergeben wenn man sie miteinander mischen würde, sie ergeben also ein komplettes Spektrum.

zum Beispiel:

Blau-Violett und Orange= weiß
Gelb und Violett = weiß

Hier noch ein Test für dich um dein Wissen über Farben zu testen

https://www.testedich.at/quiz76/quiz/1732274029/was-sind-farben

Die Geschichte der Farbfehlsichtigkeit

Die Geschichte der Farbenblindheit geht bis in die Antike zurück.

Bereits im alten Griechenland, bemerkten die Menschen, dass einige Leute Schwierigkeiten hatten, Farben zu unterscheiden. Der Begriff "Farbenblindheit" wurde jedoch erst im 18. Jahrhundert bekannt, durch den englischen Chemiker John Dalton, der selbst von dieser betroffen war.

Er veröffentlichte 1794 eine Abhandlung darüber.

Dalton stellte fest, dass er Schwierigkeiten hatte, Rot und Grün zu unterscheiden.

Deswegen nannte man es auch "Daltonismus", der Begriff wird auch heute noch häufig verwendet, um eine bestimmte Art der Farbenblindheit zu beschreiben. Im 19. Jahrhundert wurden die genetischen Grundlagen der Farbenblindheit intensiver untersucht, dabei stellte man fest, dass es häufig vererbt wird, besonders bei Männern.

Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurden Fortschritte in der Medizin gemacht, die das Verständnis der Farbenblindheit vertieften.

Welche Arten von Farbsehschwächen gibt es?

Was man zuvor wissen sollte ist das Farbfehlsichtigkeiten vererbt werden können, angeboren sind oder auch durch eine Krankheit entstehen können.

Bei einer Vererbung ist das das X– Chromosom dafür verantwortlich. Meistens sind Männer davon betroffen, da sie nur ein X- Chromosom haben. Farbfehlsichtigkeiten werden in der Regel von der Mutter vererbt. Bei Frauen müssen beide X-Chromosomen das Gen tragen da ansonsten das gesunde X-Chromosom überwiegt und somit keine Farbfehlsichtigkeit vererbt wird.

Bei dieser Art von Vererbung spricht man von einer Geschlechtsabhängigen Vererbung.

Je nach Wellenlänge des einfallenden Lichtes werden die Pigmente in den Zapfen gereizt, was anschließend im Gehirn zur Farbwahrnehmung führt.
Sind diese Zapfen "kaputt" also Defekt führt das zu einer Farbsehstörung.

Die genauen Arten:

1. Achromasie:

- man sieht alles in Schwarz, Weiß und Grautöne

2. Monochromasie:

- man sieht nur eine bestimmte Farbe

3. Dichromasie

-man verwechselt zwei Farben miteinander

4. Protanopie

- die L Zapfen fehlen also sieht man kein Rot

5. Deuteranopie

- die M Zapfen fehlen also sieht man kein Grün

6.Tritanopie

- die S Zapfen fehlen also sieht man kein Blau

Diese Farben sehen Menschen mit einer Tritanopie

Das sehen Menschen mit einer Deuteranopie

So sehen Menschen mit einer Protanopie

Wie Testet man auf eine Farbsehschwäche?

Es gibt verschiedene Arten wie man auf so eine Fehlsichtigkeit testen kann, jedoch sollte man grundsätzlich zum Augenarzt gehen wenn man das Gefühl hat, dass etwas nicht stimmt.

Die bekanntesten zwei Tests sind der Ishihara-Test und der Test mit einem Anomalskop.

Ishihara-Test:

Er besteht aus Farbflecken, wobei die Flecken eine andere Farbe vorweisen als der Hintergrund. Diese Flecken stellen eine Zahl dar, derjenige der diesen Test macht sollte die Zahl vorlesen können, je nach Schwierigkeitsgrad werden die Flecken Farben der Hintergrundfarbe ähnlicher. Menschen mit farbfehlsichtigkeiten können Gardenie* zahlen erkennen.

*Die Zahlen, die in den Bildern des Ishihara-Tests, gezeigt werden

Anomalskop:

Der Patient Blickt in ein Rohr auf eine gelbe Scheibe, durch das Mischen von Rot und Grün Tönen versucht derjenige der den Test macht, den Gelbton der Scheibe nachzuempfinden. Bei einer Farbstörung ist das Ergebnis ungleich.

Natürlich kann man so einen Ishihara Test auch online machen, obwohl der Test zuverlässig ist mit einer Erfolgsquote von 97%, sollte man trotzdem zu einem Augenarzt gehen da dieser Test alleine nicht gut zwischen den Arten der Farbblindheit unterscheiden kann.

Sollten Sie aber zum Spaß so einen Test ausprobieren wollen, haben wir hier einen Link für Sie:

https://eu.enchroma.com/pages/colour-blind-test?enchrdrdct=hrd&multiside-redirected=1#multiside-redirected

Ishiara Test: Anomalskop:

Korrektur Möglichkeiten

Es gibt bislang keine Operationen oder Behandlungen, die das Farbsehen wiederherstellen.

Deshalb stellen Korrekturbrillen für die Farbfehlsichtigen oft ein kleines Wunder dar. Der Effekt des plötzlichen Farbensehens beruht auf der technologischen Herstellung der Gläser und einer speziellen Beschichtung.

In der Regel werden die "Erfolge"- beziehungsweise die Fortschritte im Bereich Farbsehen über mehr "Trainingszeit" vom Gehirn ausgebaut.

Am besten trägt man diese Brille tagsüber bei Sonnenschein in der Natur. Dort sind die Lichtverhältnisse ideal, damit die Brille ihr volles Potenzial entwickeln kann.

Die Sehhilfen können eine Farbfehlsichtigkeit korrigieren, aber ihre Ursache nicht heilen.

Optisch haben die Brillen für Farbenblinde eine Ähnlichkeit mit einer Sonnenbrille.

Diese Brillen erzielen die größten Erfolge bei einer Rot-Grün-Schwäche, da diese den stärksten Effekt auf die mittelwelligen Rot-Grün-Zapfen haben.

Die Geschichte dahinter:

Die Erfindung von Brillen zur Korrektur von Farbenblindheit wird oft dem amerikanischen Optiker John Dalton zugeschrieben.

Dieser war selbst farbenblind und dokumentierte 1794 seine Erfahrungen. Allerdings wurden die ersten richtigen Farbenblindheitsbrillen, erst viel später im 20 Jahrhundert erfunden um den betroffenen Menschen zu helfen.

Ein wichtig Entwicklung war die von von speziellen Filterbrillen, die die Wahrnehmung von Farben für Menschen mit bestimmten Arten von Farbenblindheit verbessern können. Diese Brillen nutzen spezielle Farbschemen und Filter, sodass farbenblinde Personen besser die Unterschiede zwischen verschiedenen Farben Wahrnehmen können. Es haben viel verschiedene Unternehmen daran gearbeitet, also gibt es keinen einzelnen der die Brille erfunden hat.

Probleme im Alltag mit einer Farbsehschwäche

Da die meisten mit einer Farbsehschwäche auf die Welt kommen, kennen sie den Eindruck den Sie von unserer Welt haben nicht anders. Sehr viele Betroffene merken erst viel später das sie die Welt anders war nehmen. Sie nehmen an das wir genau die gleichen Probleme im Alltag haben wie sie.

Landkarten, Grafiken oder auch Flaggenfarben stellen für sie oft ein Problem dar.

Rot wird zudem oft als Warnfarbe bzw. Signalfarbe verwendet, jemanden der also eine Rot-Grün Schwäche hat, tut sich also natürlich mit Warnhinweisen oder Ampelfarben schwerer.

hier ein paar Beispiele in denen die Fehlsichtigkeit das Leben beeinflusst:

- Erkennen ob Obst oder Gemüse reif, unreif oder gar faul ist

- Ob Fleisch schon gar gekocht ist

-Ob gewisse Dinge offen/frei oder versperrt/geschlossen sind ( Klotüren, Kassen im Supermarkt)

-In Plänen und Karten

- Knöpfe und Schaltflächen zum Bestätigen oder zum Abbrechen

Berufsauswahl

Es gibt natürlich auch Einschränkungen in der Berufsauswahl, ein paar Beispiele dieser Berufe wären; Zahnarzt, Piloten, Polizisten, Elektriker, Chemielaborant,...

Für all diese Berufe muss man Farben voneinander unterscheiden können.

Hier ein Test für dich:

https://www.testedich.at/quiz76/quiz/1732526637/farbenblindheit

Die Anatomie unseres Auges genau erklärt

Die Deutsch- Lateinischen Bezeichnungen für das Bild oben

1. Regenbogenhaut- Iris

2. Hornhaut- Cornea

3. Linse- Lens Cristalina

4. Glaskörper- Corpus vitreum

5. Sclera- Lederhaut

6. Aderhaut- Chorioidea

7. Netzhautgrube- Fovea centralis

8. Sehnerv- Retina

9. Netzhaut- Retina

10. gelber Fleck-Macula

11. Augenhöle-Orbita

12. Kammerwinkel- angulus iridocornealis

13. Hintere Augenkammer- Camera oculi posterior

14. Schlemmscher Kanal- sinus venosus sclerae

15. Bindehaut- Conjunktiva

16. Glaskörperkanal- canalis hyaloideus

17. Vordere Augenkammer - camera oculi anterior

Auf diesem Bild sind noch die 6 Augenmuskeln zu erkennen.

1. Musculus rectus superior- oberer gerader Muskel

2. Musculus rectus inferior- unterer gerader Muskel

3. Musculus rectus nasalis- innerer gerader Muskel

4. Musculus rectus temporalis- äußer gerader Muskel

5. Musculus obliquus superior- oberer Schiefer Muskel

6. Musculus obliquus inferior- unterer Schiefer Muskel

Hier ein Test zur Überprüfung deines Wissens:

https://www.testedich.at/quiz76/quiz/1732275966/anatomie-des-auges

Hier der letzte Test für dich:

https://www.testedich.at/quiz76/quiz/1732526637/farbenblindheit

Ein faszinierender Fakt über Tiere und ihre Farbwahrnehmung

Tiere nehmen Farben meistens anders wahr als wir. Während Menschen drei Arten von Farbrezeptoren (Zapfen) in ihren Augen haben, haben viele Tiere unterschiedliche Kombinationen.

Hunde haben beispielsweise nur zwei Arten von Zapfen, was bedeutet, dass sie Farben hauptsächlich in Blau und Gelb sehen, dafür leider Rot und Grün nicht gut unterscheiden können. Vögel hingegen haben oft vier Zapfen, so dass sie ein breiteres Farbspektrum wahrnehmen, einschließlich ultraviolettem Licht, das für Menschen unsichtbar ist.

Die Farbwahrnehmung ist insgesamt abhängig von der Tierart und der Entwicklung ihrer Augen.

(Jegliche Verwendeten Bilder und Grafiken, wurden von uns gemacht/gezeichnet.)

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